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Protrusionsschiene / Schnarchschiene
​Unterkieferprotrusionsschiene

Bei einem primären Schnarchen oder leichter Schlafapnoe kann auch ein Intraorales Schnarchtherapiegerät (IST-Gerät) helfen. Dieses Gerät können wir nach Empfehlung durch einen Schlafmediziner für Sie anfertigen.

Beim IST-Gerät handelt sich um zwei transparente Schienen, die individuell für Ihre Zähne von Ober- und Unterkiefer angefertigt werden und die bei der von uns verwendeten Variante durch seitliche Metallstäbchen miteinander verbunden sind. Diese Stäbchen können ihre Länge wie Teleskope variieren, so dass man den Mund problemlos öffnen und schließen kann.

 

Die Metallstäbchen verhindern ein Zurückfallen des Unterkiefers und schieben den Unterkiefer und damit auch die Zunge nach vorn. Besonders in Rückenlage rutschen Unterkiefer und Zunge in der Entspannung des Schlafes oft so weit nach hinten, dass der Atemweg eingeengt wird. Genau dieses verhindert ein IST-Gerät, daher wird es auch Unterkieferprotrusionsschiene genannt (protrudieren = nach vorne schieben).

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Voraussetzungen zum Einsetzen eines IST-Gerätes / einer Unterkieferprotrusionsschiene

Zur Anfertigung eines IST-Gerätes brauchen wir die Empfehlung eines Schlafmediziners, dass dieses Gerät für Sie sinnvoll ist. Wenn Sie mehr als 25 Atemaussetzer (AHI über 25) haben, reicht die Wirkung eines IST-Gerätes meist nicht aus und man muss eine Atemmaske tragen. Wenn Sie mit dieser allerdings gar nicht zurecht kommen, ist das Tragen eines IST-Gerätes immer noch besser als gar nichts zu tun.

Folgende Kriterien müssen unter anderen erfüllt sein:

  • Nicht mehr als 25 Atemaussetzer pro Stunde (AHI <25)

  • Keine Kiefergelenksprobleme mit Schmerzen

  • Mindestens 8 Zähne pro Kiefer

  • Keine parodontalen Probleme, d.h. die Zähne müssen in gesundem Zahnfleisch und Knochen stehen

  • Ihr Unterkiefer darf nicht zu weit vorne liegen und Sie dürfen kein vertikaler Gesichtstyp sein

  • Eine geplante zahnmedizinische Behandlung muss abgeschlossen sein, d.h. es dürfen keine Füllungen oder neue Kronen geplant sein, da dann die Schienen nicht mehr passen würden.

Konsequenzen des Schnarchens mit Atemaussetzern

  • Durchschlafstörungen mit Tagesmüdigkeit, Unkonzentriertheit, Sekundenschlaf und dadurch erhöhtes Unfallrisiko. Besonders morgens ist das Unfallrisiko um das 3-fache erhöht, z.B. im Haushalt, im Autoverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen.

  • Bei stark obstruktivem Schnarchen versucht der Körper gegen die mangelhafte Sauerstoffzufuhr anzuarbeiten. Dies führt zu Bluthochdruck und einer Herz-Kreislauferkrankung. Eine Folge, die man nicht für möglich hält: Ca. 38% der Menschen mit Schlafapnoe sterben nach acht Jahren.

  • Kopfschmerzen und/oder Mundtrockenheit beim Erwachen

  • Nächtliches Schwitzen

  • Nykturie, vermehrter Harndrang, d.h. man muss häufiger zur Toilette

  • Depressive Verstimmung

  • Errektionsstörungen

  • Reflux

  • Häufiger Stresserkrankungen wie Magengeschwür, Tinnitus, Hörsturz, Diabetes

Schnarchen - und wie man es stoppen kann

Beim primärem Schnarchen hat man selber keine Schlafstörung, aber stört seinen Schlafpartner sehr. Man fühlt keine Tagesmüdigkeit, hat kaum Atemausssetzer und keine Anzeichen einer Allgemeinerkrankung. Ein primäres Schlafen muss aus medizinischer Sicht nicht behandelt werden, aber es kann die Beziehung zum Partner sehr belasten und daher ist eine Behandlung oft ein Segen.

Bei einem obstruktiven Schnarchen kommt es zu einer Verengung der Atemwege, in deren Folge die Sauerstoffzufuhr gemindert ist oder zeitweise auch komplett ausfällt.

 

Je nach Häufigkeit und Dauer dieser Atemaussetzer kann ein Schnarchen schwerwiegende gesundheitliche Probleme machen. In schlimmen Fällen kann es durch die Belastung des Herz-Kreislaufsystems auch zum Tod führen. Das Gefährliche: Aus einem primären Schnarchen kann sich ein obstruktives Schnarchen entwickeln.

Wir empfehlen daher zunächst immer eine Untersuchung beim Hals-/Nasen-/Ohrenarzt, der Sie ggf. in ein Schlaflabor überweisen wird. In einem Schlaflabor wird eine sogenannte Polysomnographie aufgezeichnet, d.h. Ihr Schlaf wird genau untersucht. Erst durch die Einschätzung des Schlafmediziners kann die für Sie richtige Therapie gefunden werden.

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